Die Wettertaler in Rainrod

Wettertaler_2016

Die Wettertaler mit ihren Dirigenten Edwin Sagert. Foto: Maresch

NEUJAHRSKONZERT Freiwillige Feuerwehr Rainrod landet mit Engagement der „Wettertaler“ vollen Erfolg

RAINROD – (em). 2016 mit Musik zu beginnen, ist ein guter Start, dachten die  Verantwortlichen der Freiwilligen Feuerwehr Rainrod und gewannen das Blasorchester „Die Wettertaler“ aus Oppershofen für ein Neujahrskonzert. Mitglied Bastian Müller aus Rainrod stellte den Kontakt her. Der stellvertretende FFW-Vorsitzende Christoph Ole Bast konnte über 160 Besucher quer durch die Generationen willkommen heißen. Sascha Piffko führte durch das Programm. Der Vorsitzende der Wettertaler, Dieter Heller, berichtete über das Ensemble. Hervorgegangen aus einer 1925 gegründeten Feuerwehrkapelle, wandelten sich die Wettertaler zu einem modernen Blasorchester mit Pop, Filmmusik, Rock und Klassik neben traditioneller Volksmusik. Maßgeblich daran beteiligt ist Dirigent Edwin Sagert, der das Orchester seit 1998 leitet. Der Berufsmusiker, Trompeter und Hornist im Landespolizeiorchester Rheinland-Pfalz spielte im Ensemble von Ernst Mosch und steht an der Spitze der Originalkapelle Egerland. Bei den Wettertalern legt er großen Wert auf Nachwuchsförderung.

Die „Eurovisionsmelodie“ war eine effektvolle Konzerteröffnung, die Intrade „Festliche Gedanken“ folgte. Melodische Elemente bei Emil Waldteufels Walzer „Schlittschuhläufer“, scheinbares Geklingel und Pferdegetrappel bei der „Petersburger Schlittenfahrt“ – da hatten die Wettertaler ihr Publikum schon überzeugt und immer lebhafter kam der Applaus. Mitreißende Temposteigerung, Sirtaki-Melodien und die Erinnerung an Alexis Sorbas brachte der Titel „Traumreise Griechenland“, temperamentvoll folgte der bekannte „Carneval in Venedig“, dem Bastian Müllers Soli am Flügelhorn den ultimativen Schwung gaben. Im Kontrast dazu stand das schmerzlich-sehnsüchtige „I dreamed a dream“ aus dem Musical „Les Misérables“ und Posaunistin Madeleine Horst bewies, dass sie auch über eine ausdrucksvolle Singstimme verfügt. Von „Hakuna Matata“ bis „Can you feel the love tonight“: die Wettertaler brachten die beliebtesten Melodien des Films „König der Löwen“ in reizvollen Arrangements und rissen das Publikum vollends hin, Bravo-Rufe kamen.

Nach der Pause fiel es dem Orchester nicht schwer, mit dem bekannten Herkulesmarsch von Julius Fucik die Zuhörer wieder einzustimmen. Und noch ein reizvoller Kontrast: weich, liedhaft folgte das irische Traditional „Down by the salley gardens“. „Ich gehör nur mir“ – Madeleine Horst traf auch hier den halb sehnsüchtigen, halb rebellischen Ton des Liedes aus dem Musical „Elisabeth“. Mit dem Medley von Simon & Garfunkel-Titeln brachten die Wettertaler einen nostalgischen Hauch. Das ohrenschmeichelnde „Mrs. Robinson“, die eigentlich melancholischen Songs wie „Scarboro´ Fair“ und „Sound of Silence“ in eigenwillig-kraftvoller Version brachten den Älteren im Saal musikalische Jugenderinnerungen. Volksmusik durfte nicht fehlen. Zwischen drei schwungvollen Polkas erklang der „Schneewalzer“ und die Zuhörer konnten dem Sog nicht widerstehen, ganze Reihen schunkelten im Rhythmus mit. Schließlich eine Erinnerung an Frank Sinatra mit „My Way“ und den hinreißenden Trompetensoli von Florian Bayer, als Jugendlicher Schüler von Edwin Sagert und jetzt Berufsmusiker beim Musikcorps der Bundeswehr. „Wettertaler Blasmusik hält uns alle jung und fit“: Den Musikantenmarsch samt Chorgesang gab es als Zugabe und Abschiedswunsch, dann blieb nur noch langer stehender Applaus.

Quelle: Kreis-Anzeiger, 13.01.2016