Die Gründung
80 Jahre Feuerwehr Rainrod bedeutet nicht, dass es vorher keine Feuerwehr in Rainrod gegeben hat. Vielmehr bestand vor der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr für alle Männer zwischen 16 und 60 Jahren die Pflicht, in der Feuerwehr Dienst zu leisten.
Man hat aber schon damals erkannt, dass es viel besser ist, wenn etwas freiwillig und ohne Pflicht und Zwang getan wird. Deshalb hat man 1931 den Amtmann Schwan beauftragt, in den Dörfern rund um die damalige Kreisstadt Schotten, in denen es noch keine Freiwillige Feuerwehr gab, eine solche zu gründen.
So traf man sich in Rainrod anlässlich einer Übung der Pflichtfeuerwehr 1931 im Seilbachschen Saal zwecks Gründung der Freiwilligen Feuerwehr. Nachdem Vertreter des Kreisamtes Schotten über den Zweck, die Ziele und die Vorteile einer Freiwilligen Feuerwehr referierten, ließ man anschließend eine Liste unter den Anwesenden umgehen, in die sich ca. 40 Männer eintrugen und damit ihren Beitritt zur Freiwilligen Feuerwehr erklärten. Damit war die Mindestzahl von 25 überschritten und die Freiwillige Feuerwehr gegründet.
Gründungsprotokoll von 1931
Neubeginn nach dem 2.Weltkrieg
Nach dem 2.Weltkrieg konnte das Vereinsleben nicht gleich seinen gewohnten Gang nehmen. Erst am 2.Dezember 1951, fast genau zwanzig Jahre nach der Gründung, fand die erste Versammlung der Wehr nach dem Krieg statt. Wilhelm Köhler II und Karl Carle, der damalige Bürgermeister von Rainrod, hatten eingeladen. An diesem Abend erklärten sich 25 Männer bereit, den Dienst der Freiwilligen Feuerwehr wieder aufzunehmen und besiegelten dies mit ihrer Unterschrift zur Wiedergründung des Vereins. Am 24.Januar 1953 fand dann die erste Generalversammlung nach dem Krieg statt.
Brände und große Einsätze in den Jahren nach dem Neubeginn
Im Jahr 1962 ereignete sich in der Läunsbach ein schwerer Wohnhausbrand. Am Gehöft Inselhof brannte das Wohnhaus vollkommen nieder, nicht nur weil es den Niddastausee damals als Brandwasserreservoir noch nicht gab, auch die fehlende, erforderliche Ausrüstung, wie Tanklöschfahrzeug und ausreichendes Schlauchmaterial, waren mit Sicherheit entscheidende Gründe dafür. Ein Jahr später gab es beim Brand des Gemeindewaldes einen weiteren Großeinsatz der Wehr.
Im Jahr 1967 versetze das „Jahrhundert-Hochwasser“ Rainrod in Angst und Schrecken. Als am Abend des 23.Dezember um 23 Uhr die Sirene heulte, wurde die Wehr damit zum Hochwassereinsatz alarmiert. Viele Bewohner entlang der Nidda mussten fast tatenlos mit ansehen, wie ihr Hab und Gut Opfer der entfesselten Naturgewalt Wasser wurde. Die damaligen Wehrmänner konnten durch umsichtigen und tatkräftigen Einsatz manchen Wert für die Betroffenen retten.
Ein LF-8 Löschgruppenfahrzeug für die Rainröder Feuerwehr
Ein besonderes Jahr in der Vereinsgeschichte ist 1970, denn hier erhält die Wehr das erste LF-8 Löschgruppenfahrzeug. Damit war die Rainröder Feuerwehr zu dieser Zeit den anderen Ortsteilen voraus.
Das alte LF-8 Löschgruppenfahrzeug
Weitere Maßnahmen zur Verbesserung des Brandschutzes waren die Erhöhungen des Schlauchmaterials sowie den Bau eines neuen und größeren Hochbehälters, der die Löschwasserreserve für den Ort mehr als verdoppelte.
Das neue LF-8/6 Löschgruppenfahrzeug
Um den Einsatzveränderungen gerecht zu werden war es notwendig geworden ein neues Feuerwehrfahrzeug anzuschaffen. Am 09.09.1995 war es dann soweit, nachdem acht Kameraden in Begleitung von Stadtbrandinspektor Willi Doll das Fahrzeug LF-8/6 bei der Herstellerfirma Schlingmann zwei Tage zuvor abgeholt hatten, wurde dies von dem damaligen Bürgermeister Hans-Otto Zimmermann in einem feierlichen Rahmen bei herrlichem Spätsommerwetter an den damaligen Wehrführer Gerhard Wagner übergeben. Ein großer Tag für die Wehr, an dem viele Bürger und zahlreiche Vertreter von Nachbarwehren teilnahmen.
Feierliche Einweihung des neuen LF-8/6
Geschmücktes LF-8/6 bei der Einweihung 1995
Der Sprung in das 21.Jahrhundert
Nun ging es in das neue Jahrtausend. Hier sei einmal erwähnt, dass in der Silvesternacht 1999 auf 2000 mehrere Kameraden ihre Silvesterfeier freiwillig im Gerätehaus verbrachten. Man befürchtete wegen des „Milleniumeffekts“ den Ausfall der Alarmanlagen und bat alle Feuerwehren um Besetzung der Gerätehäuser und Feuerwachen für den Fall der Fälle, dass die Sirenen und Alarmgeber ausfallen würden und bei einem notwendig werdenden Einsatz niemand zur Stelle gewesen wäre.
Das Jahr 2006 war für die Rainröder Feuerwehr ein ganz besonderes, denn im Sommer wurde das 75 jährige Jubiläum gefeiert. Die drei Tage langen Feierlichkeiten fanden am Sportplatz des Ortes statt und zogen zahlreiche Besucher aus der Großgemeinde und darüber hinaus an.
Die Einsatzabteilung zum 75 jährigen Jubiläum
Auch im 21.Jahrhundert wird die Rainröder Feuerwehr in vielen Bereichen benötigt. Nicht nur bei Brandeinsätzen sondern auch bei Verkehrsunfällen, Ölspuren und Hochwasser.
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